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Lebenshilfe Marburg - Standpunkte

Wir wollen zukünftig weiterhin der starke Partner für die Interessen von Menschen mit einer geistigen Behinderung in Hessen sein


Am 19.03.2016 fand in Marburg-Cappel die gut besuchte Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Landesverband Hessen e.V. statt. Neben dem Bericht über die Arbeitsschwerpunkte des Vorstandes und der Geschäftsstelle standen ein Impulsvortrag und ein anschließender Workshop über die Profilierung der Lebenshilfe als Interessensvertretung für Menschen mit einer Behinderung auf dem Programm.

Seniorinnen, Senioren und Selbstvertretungsstrukturen im Fokus der Vorstandsarbeit

Frank Strotmann, Vorsitzender und Markus Liebendörfer, stellvertretender Vorsitzender der Lebenshilfe Landesverband Hessen e.V., gingen in ihrem Bericht über die Vorstandsarbeit der letzten Monate auf die Schwerpunkte Selbstvertretung, Gedenkstätte Hadamar und Seniorinnen und Senioren mit geistiger Behinderung ein. Strotmann berichtete, dass man sich im Vorstand intensiv über die Situation von Seniorinnen und Senioren mit einer geistigen Behinderung auseinander gesetzt und eine interne Arbeitsgruppe eingesetzt habe. Diese solle die Wünsche von Menschen mit Behinderung an ein Leben im Alter erfassen und für die inner- wie außerverbandliche Diskussion aufarbeiten. „Die Teilhabe von Seniorinnen und Senioren mit Behinderung dürfe nicht über deren Köpfe hinweg organisiert werden“, so der Vorsitzende. Daran anschließend möchte der Landesverband in den nächsten Monaten auch eine Landkarte der Selbstvertretungsstrukturen in der Lebenshilfe Hessen entwickeln. Eine entsprechende Abfrage an alle Mitgliedsorganisationen ist in Vorbereitung. Liebendörfer stellte den Mitgliedern anschließend die Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Gedenkstätte Hadamar vor. Seit über einem Jahr unterstützt der Landesverband durch seine Mitgliedschaft die dortige Arbeit, seit vielen Jahren ist der Besuch der Gedenkstätte für Auszubildende und FSJler obligatorisch. „Es ist unsere Pflicht, an die menschenverachtenden Zustände für Menschen mit einer Behinderung im Nationalsozialismus zu erinnern und alles dafür zu tun, dass so etwas nie wieder vorkommt“, so der Stellvertreter.

Ein hohes Engagementpotential, Projektarbeit und die Berücksichtigung von Lebensphasen sind die aktuellen Trends im Ehrenamt

Im Anschluss an den Bericht des Vorstandes stellte Katja Kirsch von der Freiwilligenagentur Marburg, im Rahmen ihres Impulsvortrages „Altes bewahren und neue Entwicklungen fördern“, Trends im Ehrenamt und Vereinen vor und gab den Delegierten Tipps für die Weiterentwicklung der ehrenamtlichen Vereinsarbeit. Viele Menschen sind einem ehrenamtlichen Engagement gegenüber aufgeschlossen. Doch dieses Potential abzurufen und die potentiellen Freiwilligen in die Vereinsarbeit zu integrieren, sei schwieriger als gedacht, so Kirsch. Viele wollen sich weniger dauerhaft verpflichten. Sie wollen vielmehr an Projekten mitarbeiten, so die Mitarbeiterin der Marburger Freiwilligenagentur. Für die Lebenshilfe wie auch für andere Vereine bedeutet dies ein Paradigmenwechsel in der konkreten Vereinsarbeit. Und dennoch befindet sich die Lebenshilfe trotz dieser Herausforderungen in einer guten Ausgangsposition. Vor allem die gesellschaftliche Sinnhaftigkeit des Vereinszwecks überzeugt die Menschen, sich in einem Verein zu engagieren. Und genau da hat die Lebenshilfe mit ihrem Einsatz für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung gute Chancen, Freiwillige für die Mitarbeit zu gewinnen. Im Anschluss an den Vortrag entwickelten die Delegierten in drei Arbeitsgruppen Ideen, was einen Verein attraktiv hält und macht. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sollen für die gemeinsame Weiterarbeit im Landesverband genutzt werden. Denn schließlich „wollen wir zukünftig weiterhin der starke Partner für die Interessen von Menschen mit einer geistigen Behinderung in Hessen sein“, so der Vorsitzende in seinen Schlussworten.

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