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Lebenshilfe Marburg - Standpunkte

Inklusion ist eine Angelegenheit des Herzens


Am 12.09.15 feierte der Landesverband der Lebenshilfe in Hessen mit einem Bildungs- und Kulturfestival sein 50jähriges Bestehen.

Am 12.09.15 feierte der Landesverband der Lebenshilfe in Hessen mit einem Bildungs- und Kulturfestival sein 50jähriges Bestehen. In seiner Jubiläumsrede ging Frank Strotmann, der Vorsitzende der Lebenshilfe Hessen, in Leichter Sprache auf die Erfolge der letzten 50 Jahre ein und ermunterte die Anwesenden weiterhin so engagiert für eine Gesellschaft einzutreten, in der es normal ist, verschieden zu sein. Inklusion sei eine Angelegenheit des Herzens und nicht von Finanzen oder Stellenzuweisungen, so der Korbacher.

Festakt beleuchtet inklusive Bildung von allen Seiten

Sonnenschein und über 200 Gäste bildeten den würdigen Rahmen für den Festakt, der die Jubiläumsfeierlichkeiten unter dem Motto „Ein Fest, inklusive Bildung!“ einläutete. Frank Strotmann, Vorsitzender des Landesverbandes, begrüßte die Gäste und verwies in seinen einleitenden Worten darauf, dass die Erfolge der letzten Jahrzehnte nicht zum Ausruhen motivieren sollen. „Es gibt noch viel zu tun. Vor allem im Bereich der inklusiven Bildung. Da sind wir in Hessen noch nicht da, wo die UN-Behindertenrechtskonvention und die Eltern Hessen haben möchte.“, rief er den Gästen zu. Im Anschluss an die Positionsbestimmung des Landesverbands beleuchteten Maren Müller-Erichsen (Beauftrage für die Belange von Menschen mit Behinderung in Hessen), Dr. Wolfgang Dippel (Staatssekretär im hessischen Ministerium für Soziales und Integration), Dr. Andreas Jürgens (1. Beigeordneter des Landeswohlfahrtsverbands Hessen), Marek Körner (Parität Hessen) und Ulla Schmidt (Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.), die inklusive Bildung von unterschiedlichen Seiten.

Inklusive Bildung in Wort und Tanz

Herr Dr. Dippel verdeutlichte in seiner Ansprache die hessischen Erfolge in der Inklusion in Kindertagesstätten, Frau Müller-Erichsen die Wichtigkeit der Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderung sowie Frau Schmidt die Herausforderungen im Bereich der inklusiven Beschulung. Herr Dr. Jürgens ging auf die Vermittlungserfolge von Menschen mit Behinderung auf den ersten Arbeitsmarkt ein, die vor allem durch eine praxisnahe berufliche Bildung realisiert werden können. Kritisch merkte Körner an, dass im Bereich der Ganztagsbetreuung die Kinder mit Behinderung nicht runterfallen sollen. Künstlerisch wurde der Festakt durch beeindruckende Tanztheater-Szenen begleitet. Tänzerinnen und Tänzer des Lebenshilfewerks Waldeck-Frankenberg, des Lebenshilfewerks Weimar-Apolda und von einer befreundeten polnischen Einrichtung tanzten unter Leitung von Sonja Schmidt-Zenker ihre Sicht der Dinge auf das Leitmotiv „All-In“. Das Publikum begleitete die insgesamt 23 Tänzerinnen und Tänzer mit großem Applaus von der Bühne.

Kunst, Theater und Rock ‘n Roll

Der Festakt wurde eingerahmt von Kunst, Theater und Rock ’n Roll. „Dem Landesverband war es wichtig, die tollen Initiativen der örtlichen Lebenshilfen im Bereich kultureller und beruflicher Bildung im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zu zeigen“, so Dieter Kirschhoch aus dem Landesvorstand und aus dem Vorbereitungsteam. So rockten die Mixed Pickles, eine Rockband von behinderten und nicht-behinderten Musikern von der Lebenshilfe Wetzlar mit aktuellen Hits die Bühne. Das „Theaterlabor inklusiv“ aus Darmstadt, welches gemeinsam mit der Lebenshilfe Dieburg anspruchsvolles Sprechtheater aufführt, begeisterte einen vollen Saal mit Auszügen aus ihrem aktuellen Stück „Exzesse des Wir-Gefühls“. Die jungen Mitarbeiter der Holzwerkstatt Wetzlar werkelten mit den Gästen und zeigten, welche Früchte die berufliche Bildung in Werkstätten tragen kann und eine Kunstausstellung der Lebenshilfeateliers zeigte das künstlerische Potential von Menschen mit Behinderung.

Die Festaktivitäten des Landesverbands sind mit dem „Fest, inklusive Bildung!“ noch nicht abgeschlossen. Ab Mitte Oktober findet in Kooperation mit dem Institut für Erziehungswissenschaft der Uni Marburg im zweiwöchigen Rhythmus eine Ringvorlesung zur inklusiven Bildung statt. Los geht es am 21.10.15 um 18:15 Uhr mit dem Vortrag „All in: Inklusive Bildung- eine Utopie mit langer Tradition“ von Prof. Dr. Eckhard Rohrmann. Die Ringvorlesung findet im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße 14 statt.

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